NGC 2174 - Affenkopfnebel


Wissenswertes über NGC 2174:

Der Affenkopfnebel (engl. Monkey Head Nebula) zählt zu den großen Objekten am Nachthimmel. Seine scheinbare Größe entspricht in etwa dem des Vollmondes. Beim NGC 2174 handelt es sich um einen HII Emissionsnebel im Sternbild Orion. Die Entfernung zur Erde beträgt in etwa 6400 Lichtjahre. Der Emissionsnebel besteht aus einer Wolke ionisierten Gases (HII - Wasserstoff) und emittiert dadurch Licht in unterschiedlichen Farben. Die Quelle sind dabei Photonen eines oder auch mehrerer nahe liegender Sterne.

Der dem Affenkopfnebel umgebende offene Sternhaufen NGC 2175 besitzt eine Helligkeit von etwa 6,8mag. Er besteht in aus ca. 60 Sternen und ist nach Trumpler als Typ IV 3 p n klassifiziert. Das Objekt begeistert vor allem durch das Leuchten des sehr interessanten Sterns HD 42088. Dieser hat eine Helligkeit von 7,55 mag und gehört zum Spektraltyp O6.5V. Interessant ist seine hohe Temperatur von annähernd 40.000 Kelvin und einer umgerechneten Leuchtkraft von 8200 Erdsonnen!

NGC 2174 und NGC 2175
NGC 2174 und NGC 2175 mit 8 Zoll Newton 920mm@f/4,6 auf AZ-EQ6, Canon 600Da, Paracorr, MGEN, Belichtungszeit: 30x3min. Bildbearbeitung: DSS, Fitswork, Photoshop CS6

Visuelles Erscheinungsbild:

NGC2174 Monkeyhead RGB/H-Alpha von Hartmuth Kintzel
Oberwindsberg / 27.02.2019 / Hartmuth Kintzel Wiliam Apo 110/770mm + 0,79x Reducer Canon EOS 80Da /30x300s Farbe + 10x600s Ha

NGC 2174 und NGC 2175 (Offener Sternhaufen) liegen weit nördlich im Sternbild des Orion. Sie sind jedoch leicht aufzufinden. Ungefähr 2 Grad, das entspricht in etwa dem Monddurchmesser, südlich des Sterns Propus im Sternbild Zwillinge, sind die beiden Objekte zu finden.

Der offene Sternhaufen ist mit einem Feldstecher bereits gut auszumachen, bei der Nebelregion zeigen sich mit dem Feldstecher auch schon erste schwache Ränder. Mit einem 8“ Dobson oder mehr, in Verbindung mit einem UHC/OIII Filter, lässt bereits wesentlich mehr Details erkennen. Eine Vergrößerung von 50x - 75x fach ist hier ausreichend. Das Spektrum des Affenkopfnebels befindet sich teilweise im visuellen Bereich. Somit ist das Objekt auch für visuelle Beobachter ein lohnendes Objekt.

Historische Beobachtungen und Entdecker:

NGC 2174 wurde im Februar 1877 von dem französischen Astronomen Édouard Jean-Marie Stephan erstmals aufgefunden. Er entdeckte u.a. die beiden Asteroiden Julia und Aegina und die wohlbekannte Gruppe von Galaxien „Stephans Quintett“.

Der offene Sternhaufen NGC 2175 wurde vermutlich bereits 1654 von dem italienischen Naturforscher Giovanni Battista Hodierna entdeckt. Diese Aufzeichnungen gelten jedoch als nicht gesichert. Aus diesem Grund gilt als offizieller Entdecker der deutsche Astronom Karl Christian Bruhns. Er entdeckte den offenen Sternhaufen im Jahr 1857 mit einem kleinen Kometensucher. Er war seit 1860 Professor der Astronomie und u.a. Leiter der Sternwarte Leipzig.


Autor: Claus Müller


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