Der Mond, Trabant
unserer Erde
Wissenswertes über unseren Mond:
Der Trabant der Erde ist nur der fünft größte Mond
unseres Sonnensystems. Er
hat einen Durchmesser von 3476 km. Bis zum heutigen Tage ist er der
einzige fremde Himmelskörper den ein Mensch je betreten hat. Trotzdem
gibt
es noch vieles das auf dem Mond erforscht werden kann. Der Mond
umkreist die Erde von West nach Ost in dem gleichen Drehsinn, mit dem
die Erde um ihre eigene Achse rotiert. Durch seine Bahnbewegung läuft
der Mond aber relativ zu den Fixsternen im rechtläufigen Drehsinn der
Erdrotation. Durch die schwankende Entfernung des Mondes von der Erde
schwankt auch der scheinbare Durchmesser für einen Beobachter zwischen
0,5° und 0,53°. Das entspricht annähernd dem gleichen scheinbaren
Durchmesser der Sonne. Dadurch kommt es alle paar Jahre zu
spektakulären Sonnenfinsternissen. Dabei schiebt sich der Mond vor die
Sonne und verdunkelt sie vollständig. Die Bahn des Mondes kann man in
guter Näherung durch eine Ellipse mit einer Exzentrizität von 0,0549
beschreiben. Will man genau rechnen, so müssen allerdings sehr viele so
genannte Bahnstörungen mit aufgenommen werden.
Der Mond uns seine Phasen:
Im
Laufe eines kompletten Umlaufs des Mondes um die Erde verändert sich
das Erscheinungsbild des Mondes von Tag zu Tag. Man spricht auch von
den Mondphasen. Neumond, zunehmender Mond, Halbmond, Vollmond und
abnehmender Mond. Diese Phasen des Mondes entstehen durch die sich
ständig wechselnde Position des Mondes in Bezug zur Erde und zur Sonne.
Dabei werden abwechselnd unterschiedliche Bereiche des Mondes
beleuchtet. Bei Vollmond beträgt die Beleuchtungsstärke ca. 0,2 Lux was
für eine Nachtwanderung ausreichend ist. Bei einer Mondfinsternis
schiebt sich die Erde vor den Mond und das Sonnenlicht kann nicht mehr
auf den Mond scheinen. Das der der Mond trotzdem auch bei einer
Mondfinsternis gesehen werden kann liegt an der Lichtstreuung und
Lichtbrechung der Erdatmosphäre. Jetzt sieht man die Mondoberfläche als
dunkle rotbraune Scheibe. Alle Finsternisse wiederholen sich in einem
Zeitraum von 18 Jahren und 11 Tagen. Interessierte finden unter
Projekte, Sonstiges u.a. eine Videoaufnahme
einer partiellen Mondfinsternis.
Der Mond und die Gezeiten:
Das
Wort "Ebbe und Flut" ist ein allgemeiner Begriff, der den Wechsel
zwischen dem Anstieg und Abfallen des Meeresspiegel in Bezug auf die
Landmasse beschreibt. Ursächlich verantwortlich ist die Anziehungskraft
des Mondes und der Sonne. Erde und Mond ziehen sich gegenseitig an, wie
Magnete. Der Mond versucht alles auf der Erde an sich heranzuziehen,
aber die Erde ist in der Lage alles, außer dem Wasser, zu halten. Da
das Wasser immer in Bewegung ist, kann die Erde nicht daran
"festhalten" und der Mond ist in der Lage, es zu ziehen. Aus diesem
Grund gibt es die Gezeiten, jeden Tag zwei Hochwasser und zwei
Niedrigwasser Phasen. Das Meer ist ständig in Bewegung von der Flut zu
Ebbe, und dann zurück zum Hochwasser. Die Zeitspanne beträgt etwa 12
Stunden und 25 Minuten zwischen den beiden Flutphasen. Aber auch die
Sonne zerrt mit Ihrer gewaltigen Anziehungskraft, denn wenn Sonne und
Mond zueinander in einer Linie zur Erde ausgerichtet sind gibt es
außergewöhnlich starke Gravitationskräfte, was zu sehr hohen und sehr
niedrigen Gezeiten führt, den sog. Springtiden.
Geologie und Oberfläche des Mondes:
Durch die Gezeitenwirkung des Mondes auf die
Ozeane hat der Mond seine Rotation an die der Erde angepasst. Deswegen
kann man von einem Beobachtungspunkt auf der Erde immer nur die selbe
Seite des Mondes sehen. Die Rückseite des Mondes ist für Erdbeobachter
nicht sichtbar. Erst durch die Apollo Mission wurde der Mond auch auf
der Rückseite fotografiert. Der Mond hat so gut wie keine Atmosphäre.
An der Mondoberfläche sind
jedoch Spuren von Helium, Neon, Wasserstoff und Argon gefunden worden.
Die Oberflächentemperatur des Mondes hat eine sehr starke Schwankung.
Am Tag erreicht die Temperatur am Äquator bei voller Sonnenbestrahlung
bis +130°C in der Nacht kühlt die Oberfläche bis auf -160°C ab. Am
Nordpol und am Südpol des Mondes in den Kratern in denen niemals Licht
vordringt bleibt die Temperatur dauerhaft bei -160°C.
Die Oberflächenstruktur des Mondes besteht aus Kratern , Bergen
und
Tiefebenen. Zwischen dem Höchsten Punkt und der tiefsten Stelle des
Mondes sind etwa 16.000 m Höhenunterschied. Die meisten Krater sind
durch Asteroiden Einschläge verursacht. Vulkanische Krater sind sehr
selten auf dem Mond zu finden. Auf der Mondoberfläche gibt es noch
rillenförmige Strukturen. Für die Rillen gibt es zwei Theorien. Sie
könnten durch Lavaströme oder durch Spannungsrisse entstanden sein.
Seit der Erfindung des Fernrohrs um ca. 1650 hat die intensive
Beobachtung und Erforschung des Mondes begonnen die bis zum heutigen
Tage andauert.
Neueste Forschungen zeigen dass sich nur an den
Polen in den
Kratern
gefrorene Wasservorkommen über die Millionen Jahre halten konnten. Die
Mondoberfläche besteht aus einer mehrere Meter dicken Regolithschicht
oder auch Mondstaub genannt. Darunter befindet sich ein fester Mantel
aus Basaltgestein. Dieser Regolith könnte sehr interessant werden weil
er hauptsächlich aus Siliziumoxid, Aluminiumoxid, Manganoxid und
Eisenoxid besteht. Regolith lässt sich in einfacher weise durch
Elektrolyse in Sauerstoff und Metall zerlegen. Die Elektrolyse lässt
sich leicht mit Solarzellen betreiben, die Metalle könnte man dann zum
Bau einer Mondbasis verwenden und den Sauerstoff zum atmen. Wer hätte
vor 100 Jahren gedacht das der Mensch einmal auf dem Mond landet? Und
wer weiß, vielleicht ist in weiteren hundert Jahren eine Mondbasis kein
Traum mehr sondern Wirklichkeit.
Die Entstehung des Mondes:
Um die Entstehung des Mondes ranken sich ebenso
viele Mythen wie Theorien. Inzwischen hat sich jedoch weitest gehend
die Ansicht durchgesetzt das der Mond durch den kosmischen Zusammenstoß
zweier Protoplaneten entstanden ist. Dabei traf unsere noch im
Frühstadium befindliche Erde auf einen etwas kleineren Planeten (Theia). Große
Teile beider Planeten wurden mit ungeheurer Wucht abgespalten.
Ein Teil der Materie hat sich in eine Umlaufbahn um die Erde begeben,
sich im Laufe der Zeit durch die Gravitation wieder zusammengeballt und
den Mond gebildet.
Mondbeobachtung
mit dem Teleskop:
Unser Mond lässt sich bereits mit einem Feldstecher
gut beobachten.
Schon mit einem einfachen Glas erkennt man dunkle große Flächen auf der
Oberfläche, die sogenannten Mare. Der Begriff "Mare", lat. Meere stammt
aus der Historie, denn früher dachte man auf dem Mond befindet sich
Wasser. Am Terminator, dem Übergang zwischen Licht und Schatten, lassen
sich
die Berge, Täler und Einschlagskrater besonders gut erkennen. Mit einem
Teleskop und dementsprechender Vergrößerung durch ein Okular sind zudem
viele weitere Details wie kleine Krater, Schluchten, Berge und Täler zu
erkennen. Selbst die
Beobachtung eines Trichters mit nur 20Km Durchmesser sind auf Grund der
Nähe des Mondes kein Problem für einen Hobbyastronomen.
Des weiteren bietet sich der Mond hervorragend auch für die
Fotografie an. Vom einfachen Stimmungsbild mit Kamera und Objektiv bis
hin zu spektakulären Detailaufnahmen durch das Teleskop ist heute, auch
mit Hobby Equipment, alles möglich.
Autor: Rolf
Hermann und Claus-Dieter Müller