M 81 – Galaxie
(Bode Galaxie)
Suche und visuelles Erscheinungsbild:
Die
beiden Bode Galaxien M81 und M82 sind nicht ganz einfach zu finden.
Sie bilden zusammen mit den deutlich sichtbaren Sternen Dubhe und h UMa
im Großen Bären ein Dreieck, siehe Aufsuchhilfe oben rechts. M81 ist
bereits im 7x50 Feldstecher deutlich als schwacher, rundlicher
Nebelfleck sichtbar, kein Mond vorausgesetzt. Im 110mm Refraktor
offenbart die Galaxie eine
deutlich ovale Struktur. Die schwachen Ausläufer des
Randbereichs sind klar vom großen, hellen
Kernbereich abgegrenzt. Vorzugsweise sollte die Vergrößerung 40-60-fach
betragen. Noch deutlicher zu sehen werden die beiden Bode Galaxien M81
und sein Bruder M82 ab einer Öffnung von 8 Zoll oder mehr.
Einzelheiten zum Objekt:
M81 ist eine Sb-Galaxie ( "S" Spiralgalaxie, "b"
mittlere Form) von 50 Milliarden Sonnenmassen. Sie besitzt zwei
ausgeprägte Spiralarme, die ein sehr großes und helles Zentrum umgeben.
Das ausgedehnte Galaxienzentrum ist möglicherweise auf ein enorm großes
Schwarzen Loch zurückzuführen, welches eine Masse von sch
ätzungsweise
70 Millionen Sonnenmassen aufweist. Das Schwarze Loch ist zurzeit sehr
aktiv, somit stürzt ständig Materie hinein. Diese ist nach Ansicht der
Wissenschaftler für die intensive Helligkeit des Kernbereichs
zuständig. M81 ist die größte Galaxie des nächstgelegenen
Galaxienhaufens und umfasst eine Vielzahl von Mitgliedsgalaxien. M82
steht dabei in gerade einmal 150000 Lichtjahren Entfernung und
verursachte bei einer Annährung vor etwa 500 Millionen Jahren in Folge
der Gezeitenkräfte, Veränderungen und Deformationen in der
Spiralstruktur von M81.
Weitere für uns
gut sichtbare Veränderungen sind dunkle Staubbänder
im Kernbereich der Galaxie. 1993 wurden mit Hilfe des Hubble Teleskops
32 Cepheiden in der Bode-Galaxie untersucht und somit die Entfernung zu
M81 zu 11 Millionen Lichtjahren bestimmt. Neuere
Entfernungsbestimmungen mittels Cepheiden geben eine Entfernung von
ungefähr 12 Millionen Lichtjahren vor. Am
28.März 1993 ereignete sich in M81 eine Supernova mit einer Helligkeit
von 10m,5. Dieses Ereignis wurde von einem spanischen Amateurastronomen
entdeckt und konnte sogar in kleinen Teleskopen verfolgt werden. Sechs
Monate später konnten Astronomen mit Radioteleskopen des VLBI (Very
Long Baseline Interferometer) den Supernovaüberrest nachweisen. Die
beiden Wissenschaftler Perelmuter und Racine führten 1995 gezielte
Beobachtungen nach Kugelsternhaufen im Halo der Galaxie durch. Sie
konnten 70 dieser Objekte nachweisen. Es werden jedoch etwa 200
Kugelsternhaufen in M81 vermutet.
Frühere Beobachtungen:
Der deutsche Astronom Johann
Elert Bode fand die Galaxien M81 gemeinsam mit M82 am 31. Dezember 1774
mit Hilfe
eines 7-füßigen Fernrohres auf. Er notierte "Zwei nahe ostwärts bei d
am Ohr des großen Bären befindliche kleine Nebelflecke. Der nördliche
ist länglich und blass; der südliche rund und etwas kenntlicher.".
Aufgrund mangelnder Nachrichtenübertragung galten
die Astronomen Köhler
und Pierre Mechain als unabhängige Entdecker, als sie kurze Zeit später
auf diesen Nebel stießen. Charles Messier beobachtete die Galaxie erst
einige Jahre später am 09. Februar 1781. Seine Beschreibung des
Nebelflecks ist der von Bode recht ähnlich. "Dieser Nebel ist ein wenig
oval, das Zentrum deutlich und man kann ihn gut sehen in einem
gewöhnlichen Fernrohr von 3,5 Fuß.". Wilhelm Herschel fand dieses
Objekt "sehr hell und sehr groß". Er gab für M81 eine Größenordnung von
fast 1/2 Grad an. Erst auf Fotografien konnte Curtis 1918 die
Spiralstruktur des Objekts nachweisen. Dafür nutzte er den
Crossley-Reflektor der Lick-Sternwarte.
Autor: Stefan
Westphal